Gheimtipp in Leuven (Löwen)
Die den Ausländern viel zu wenig bekannte Stadt Leuven hat in der spätgotischen Hauptkirche ein schönes Museum eingerichtet. In der St. Petruskirche zeigt das Museum M, das Stadtmuseum von Leuven, eine Reihe von Meisterwerken in einer sehr erfolgreichen zeitgenössischen Mise en Scene. Für viele Jahre war die Kirche nur teilweise wegen Restaurierungsarbeiten zugänglich. Aber seit 2020 ist es ein Juwel der kirchlichen Kunst vor Ort.
Dieric Bouts, Letzte Abendmahl © Johan Dieleman
Spitzenstücke sind natürlich das Edelheere-Triptychon von 1443, die älteste Kopie von der Kreuzabnahme von Rogier van der Weyden und das Letzte Abendmahl von Dieric Bouts, das um 1465 für diese wunderschön restaurierte Kirche gemalt wurde.
Sedes Sapientiae © Johan Dieleman
Ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert ist die als "Sedes sapientiae" dargestellte Madonna. Wahrscheinlich kein Zufall, dass diese Statue in Leuven traditionell einen besonderen Platz in der Hauptkirche erhalten hat. Leuven ist seit 1425 eine renommierte Universitätsstadt. Die Bruderschaft des Allerheiligsten Sakraments bestellte nicht nur die Tafel mit dem letzten Abendmahl. Sie haben auch das monumentale Sakramentshaus in 12 m Höhe in Auftrag gegeben. In den nahe gelegenen Städten Diest und Zoutleeuw finden Sie auch ähnliche Brabanter Sakramentshäuser.
Sakramentshaus © Johan Dieleman
Im Allgemeinen gibt die Flämische Regierung (einschließlich Tourismus Flandern) viel (zu viel) Geld für Prestigeprojekte rund um die flämischen Meister (Van Eyck, Bruegel und Rubens) aus. Ausnahmsweise war das Geld hier sehr gut angelegt. Mit dieser Dauerausstellung ging Museum M in die Kirche, anstatt Menschen ins Museum zu locken. Die Werke kommen in dieser fast heiligen Umgebung besser zum Ausdruck. Sie kamen wieder "nach Hause". Es ist schwer zu glauben (aber wir sind in einer Kirche, also könnte "glauben" doch das richtige Wort sein), aber der Eintritt in die Kirche ist frei. Trotzdem rate ich Ihnen, den sehr gelungenen Besucherführer (nur 5 €) für die Tour zu kaufen und ihn anschließend selbst zu genießen. Und besonders lobenswert: Der Besucherführer ist auch in deutscher Sprache erhältlich.
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