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Entdeckung einer neuen ‘Heilige Familie’

Jacob Jordaens


Morgen am 27 Dezember, also am ersten Sonntag nach Weihnachten, feiert die katholische Kirche die Heilige Familie. Auch wenn in Coronazeiten der Gottesdienst kaum möglich ist, dürfen wir unsere eigene und alle Familien in der Welt nicht vergessen. Sie sind das Herz unserer Gesellschaft. Hier ein Bericht über eine sehr bekannte Familie.

Die Heilige Familie aus Brüssel (1617-1618) © KIK/IRPA


Im Rathaus von St-Gillis (Brüssel) wurde vor kurzem ein Originalgemälde von Jacob Jordaens (1593-1678) entdeckt. Es stellt die Heilige Familie dar und ist ein Jugendwerk von diesem erfolgreichen barocken Mahler aus der Antwerpener Schule. Viele Kunstmuseen, von Berlin über Kassel und München bis Wien, haben mehrere Gemälden von Jordaens (oder aus seiner Werkstätte). Wenn Rubens und Van Dyck fast im gleichen Jahr verstorben waren (1640-1641) wurde Jordaens der ‚Kaiser‘ der Antwerpener barocke Mahler. Warum es so lange gedauert hat bis dieses Gemälde als Originalgemälde angemerkt wurde? Lange hat man geglaubt es wäre eine Kopie von einem Nachfolger, bis das KIK (das wichtigste Belgische Kunstforschungsinstitut) beim Erstellen vom Kunstinventar des Rathauses auf dieses Gemälde stieß. Von Jordaens selber waren bis dann drei ‚Heilige Familien‘ bekannt, wovon eine in der Alte Pinakothek.

Nach ausführliche Forschung mit unter anderem dendrochronologische Analyse konnte das KIK als Jahr des Entstehens 1617-1618 festlegen. Diese ‚Heilige Familie‘ entstand also deutlich früher als die drei bisher bekannte Versionen und die Komposition kann als Musterkomposition für die spätere Heilige Familien gesehen werden.



Die Heilige Familie aus München (1620 - 1625) © (CC BY-SA 4.0)

https://www.sammlung.pinakothek.de/en/artwork/anxgKlDxEq


Aus der dendrochronologische Forschung haben Kunsthistoriker übrigens festgestellt dass dieses Gemälde aus dem gleichen Eichen hergestellt wurden als Werke von Anton Van Dyck, der bei Rubens um diese Zeit arbeitete als selbständiger. So kommen die drei große Antwerpener Maler wieder irgendwo zusammen.


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